Mittwoch, 15. April 2009

Aufregung am vorletzten Tag

Nachdem ich ueber Ostern die schoensten Wasserfaelle der Welt in Iguazu besucht habe, bin ich gestern zurueck nach Buenos Aires gekommen.
Ich hatte von Anfang an so ein Gefuehl, dass noch etwas passieren wuerde... Hatte von so vielen Leute gehoert, die hier beklaut worden sind. War deshalb die ganze Zeit supervorsichtig und habe nie meine Kreditkarte oder meinen Pass irgenwo mit hingenommen und immer meine Tasche festgehalten in der U-Bahn. Heute bin ich denn nach La Boca gefahren. Der Lonely Planet hat gesagt, man soll auf keinen Fall die Touri-Strassen verlassen, weil es sehr gefaehrlich ist und nix zu sehen gibt. Aber ich dachte, es ist hellichter Tag, es sind ueberall Leute, wird schon nix passieren und ich wollte noch paar Fotos machen.
Ploetzlich kamen denn 2 Typen von hinten, der eine hat meinen Hals umklammert und mir sein Messer vors Gesicht gehalten. Der andere hat erst meine Kamera weggerissen. Und denn meine ganze Tasche. Danach sind sie weggerannt. Ich war ziemlich erschrocken, aber nicht wirklich veraengstigt. Irgendwas stimmt mit meinem Angstgefuehl nicht, weil ich ja sonst staendig Panik habe. Jedenfalls war mein einziger Gedanke, als das passiert ist, ich moechte mein Buch behalten (Paullina Simon: Tully)! Ein paar nette Arbeiter, die die ganze Szene beobachtet hatten, haben mir denn hinterher gesagt, wo die Typen lang sind. Bin da lang gegangen, in der Hoffnung, dass sie meine Tasche mit den Sachen, die sie nicht brauchen (mein Buch!!!) wegschmeissen wuerden, aber hab nix gefunden. Waren umgerechnet 20 Euro, mein Personalausweis, das Buch und meine blaue Jacke in der Tasche. Also nix Wichtiges.
Bin denn zur Polizei, weil ich gedacht habe, dass ich ein Protokoll brauche fuer meine Versicherung (wobei ich nicht wirklich sicher bin, ob ich dafuer eine habe) und weil ich ja Geld brauchte, um zum Hostel zu kommen. Ein einziges Drama, ich kam mir vor wie bei Police Academy. In diesem Moment waere es schoen gewesen, wenn meine Spanischkenntnisse ein bisschen besser waeren... Aber egal. Statt Geld fuer den Bus haben sie mir denn nur das Dokument gegeben, was ich dem Busfahrer zeigen sollte. Ich bin natuerlich an einen Busfahrer geraten, der die Polizei hasst und keinerlei Verstaendnis fuer diese Massnahme hatte, aber letztlich hatte er denn doch Mitleid mit mir (da war ich denn schon den Traenen nahe!) und mich nach Hause gefahren.

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