Samstag, 18. April 2009

Gut gelandet - Abschlussbericht

Nach einem recht entspannten Flug bin ich gestern Abend wieder gut in Duesseldorf gelandet. Auch wenn es vielleicht nicht so offensichtlich war, habe ich mich sehr gefreut, dass meine Mama und Pia mich abgeholt haben!!! :-)
Die beiden meinten, ich haette mich kein Stueck veraendert (bin nicht wirklich sicher, ob sie das positiv sehen...). Ich freue mich, wieder zu Hause zu sein und habe schon eine To-Do-Liste fuer die naechsten Wochen gemacht (ganz die Alte also! ;-)), damit ich nicht in ein Loch falle. Mir ist bewusst, dass die letzten Monate unglaublich aufregend waren, weil ich so viel gesehen, erlebt und so viele neue Menschen kennen gelernt habe und dass das erstmal vorbei ist. Trotzdem werde ich versuchen, etwas von dem Lebensgefuehl zu behalten.

Es hat mir grossen Spass gemacht, in meinem Blog meine Erlebnisse mitzuteilen und Fotos zu zeigen und ich freue mich, Euch alle wieder zu treffen!

Buenos Aires, Argentinien

Iguazu, Argentinien

Mittwoch, 15. April 2009

Aufregung am vorletzten Tag

Nachdem ich ueber Ostern die schoensten Wasserfaelle der Welt in Iguazu besucht habe, bin ich gestern zurueck nach Buenos Aires gekommen.
Ich hatte von Anfang an so ein Gefuehl, dass noch etwas passieren wuerde... Hatte von so vielen Leute gehoert, die hier beklaut worden sind. War deshalb die ganze Zeit supervorsichtig und habe nie meine Kreditkarte oder meinen Pass irgenwo mit hingenommen und immer meine Tasche festgehalten in der U-Bahn. Heute bin ich denn nach La Boca gefahren. Der Lonely Planet hat gesagt, man soll auf keinen Fall die Touri-Strassen verlassen, weil es sehr gefaehrlich ist und nix zu sehen gibt. Aber ich dachte, es ist hellichter Tag, es sind ueberall Leute, wird schon nix passieren und ich wollte noch paar Fotos machen.
Ploetzlich kamen denn 2 Typen von hinten, der eine hat meinen Hals umklammert und mir sein Messer vors Gesicht gehalten. Der andere hat erst meine Kamera weggerissen. Und denn meine ganze Tasche. Danach sind sie weggerannt. Ich war ziemlich erschrocken, aber nicht wirklich veraengstigt. Irgendwas stimmt mit meinem Angstgefuehl nicht, weil ich ja sonst staendig Panik habe. Jedenfalls war mein einziger Gedanke, als das passiert ist, ich moechte mein Buch behalten (Paullina Simon: Tully)! Ein paar nette Arbeiter, die die ganze Szene beobachtet hatten, haben mir denn hinterher gesagt, wo die Typen lang sind. Bin da lang gegangen, in der Hoffnung, dass sie meine Tasche mit den Sachen, die sie nicht brauchen (mein Buch!!!) wegschmeissen wuerden, aber hab nix gefunden. Waren umgerechnet 20 Euro, mein Personalausweis, das Buch und meine blaue Jacke in der Tasche. Also nix Wichtiges.
Bin denn zur Polizei, weil ich gedacht habe, dass ich ein Protokoll brauche fuer meine Versicherung (wobei ich nicht wirklich sicher bin, ob ich dafuer eine habe) und weil ich ja Geld brauchte, um zum Hostel zu kommen. Ein einziges Drama, ich kam mir vor wie bei Police Academy. In diesem Moment waere es schoen gewesen, wenn meine Spanischkenntnisse ein bisschen besser waeren... Aber egal. Statt Geld fuer den Bus haben sie mir denn nur das Dokument gegeben, was ich dem Busfahrer zeigen sollte. Ich bin natuerlich an einen Busfahrer geraten, der die Polizei hasst und keinerlei Verstaendnis fuer diese Massnahme hatte, aber letztlich hatte er denn doch Mitleid mit mir (da war ich denn schon den Traenen nahe!) und mich nach Hause gefahren.

Montag, 6. April 2009

5 Tage Extrem-Hiking

Schon beim Planen meiner Suedamerika-Tour hatte ich mir fest vorgenommen, dass ich das W, eine Trekkingroute im Nationalpark Torres del Paine (ca. 80km in 5 Tagen), machen wuerde. Nachdem ich auf dem Schiff schon eine Gruppe von Gleichgesinnten gefunden hatte, musste wir nur noch Verpflegung und Ausruestung organisieren. 6 Leute sind dafuer definitiv zu viele! Nachts um 1 waren wir fertig mit unserer Packing-Party. Am naechsten Morgen um 7 gings los. Ich hatte immer noch leise Zweifel, ob ich das schaffen wuerde. Bin zwar viel gewandert waehrend meiner Reise, aber 5 Tage, mit Uebernachtung im Zelt und schwerem Gepaeck... Es ging jedoch alles gut. Hab nicht mal Muskelkater, nur meine Fuesse sehen ganz schlimm aus. Und vorlaeufig habe ich erstmal genug von maennlichen Reisepartnern! War aber auch ganz angenehm, weil ich weder das Zelt tragen noch beim Aufbauen helfen musste. Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so gefroren habe. Musste mit Schal, Muetze, Handschuhen und Kleidung schlafen und war immer noch kalt.
Torres del Paine, Chile

Alles in allem war es ein schoener Ausflug. Und ich bin ziemlich stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Mein Rucksack ist toll! Nochmal vielen Dank an die lieben Kollegen! Moechte nach meiner Rueckkehr auf jeden Fall weiter Ourdoor-Sportarten betreiben und Klettern ausprobieren.

Noch 10 Tage!!!

Auf grosser Kreuzfahrt

Sozusagen als Abschiedsgeschenk meiner Reise habe ich mir eine 4-taegige Kreuzfahrt gegoennt, durch Kanaele, offenen Ozean und vorbei an Gletschern. Der Preis war nicht ohne, das Schiff jedoch dennoch nicht wie die MS Europa (ich stehe dazu, ich bin Traumschiff-Fan und ziehe es definitiv dem Tatort vor!). Unser Schiff ist fuer 350 Passagiere ausgelegt, da mittlerweile Nebensaison ist, waren wir nur 25. Es waren aber trotzdem dermassen extreme Persoenlichkeiten dabei, dass ich nicht wissen moechte, wie es mit der 10-fachen Zahl an Passagieren ist.
Wie ueberall gab es viele Backpacker, so dass ich gleich eine Gruppe fuer den Torres del Paine (Nationalpark, Bericht folgt in Kuerze) gefunden habe. So langsam habe ich aber auch genug von den immer gleichen Gespraechen: Wo warst Du schon? Wo gehst Du noch hin? Warum reist Du?... Insgesamt war es trotzdem eine nette Gruppe und dank einiger Charaktere hatten wir immer was zu lachen und zu laestern. Die Wartezeit zwischen den Mahlzeiten (es ist wirklich so, man wartet permanent aufs naechste Essen) haben wir damit verbracht, saemtliche Personen durchzuhecheln. Die tatsaechlichen Geschichten waren dann meist viel weniger spannend als unsere Vermutungen.
Navimag, Chile

Ob ich seekrank werde, weiss ich immer noch nicht. Habe naemlich im entscheidenden Moment eine Tablette genommen. Eigentlich sollte die Fahrt auf rauer See im Pazifik nachts sein. Aber weil der Wind zu stark war, mussten wir umdrehen und im Kanal auf besseres Wetter warten. Dadurch sind wir erst mit 24-stuendiger Verspaetung angekommen. Der Seegang war auch am naechsten Morgen noch so stark, dass beim Fruehstueck saemtliche Stuehle, Tische (mitsamt Essen und Personen) umher geflogen sind. Einige lagen den ganzen Tag in der Kabine oder hatten richtig Angst. Mir gings gut, ich fand´s nur aufregend, aber ich komme ja von der Kueste!

Dienstag, 17. März 2009

Total beeindruckt von Nordchile

Ehrlich gesagt habe ich den Norden Chiles nur in meine Reiseplanung aufgenommen, weil ich dachte, wenn ich schon mal hier bin... Hatte keinerlei Erwartungen, da alle immer nur vom kleinen Sueden oder Patagonien schwaermen. Bei der Ankunft in Calama war ich denn nicht wirklich ueberrascht. Es ist eine nicht wirklich schoene, recht dreckige Stadt. Meine Unterkunft hat mich denn stark an Indien erinnert. War positiv von mir ueberrascht, wie wenig mir das ausgemacht hat. War aber auch nicht dreckig, nur sehr, sehr einfach.
Nordchile

Am naechsten Tag bin ich denn weiter nach San Pedro de Atacama und das war denn Suedamerika, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist heiss und trocken hier (dank der Wueste). Es gibt massig Strassenkoeter (Ein Glueck, dass ich nur Angst vor Katzen habe!), kaum befestigte Strassen und viele Haeuser sind hinter einer Mauer. Was die Orientierung ziemlich schwierig macht, weil alles gleich aussieht. Am 1. Tag habe ich bspw. mein Hostel nicht mehr gefunden. :-(
Es gibt massig Touristen hier (aber nicht so wie auf Mallorca, sondern alles Backpacker) und noch mehr Reisebueros. Alle bieten aehnliche Touren zu aehnlichen Preisen, was die Entscheidung ziemlich schwer macht. Hab denn die mit englisch-spanischen Guides gewaehlt und war sehr zufrieden. Die Landschaft hier ist so beeindruckend! Es gibt alles: Mondlandschaft, Vulkane, Geisire, Berge mit Schnee, Lagunen. Habe ich so auf meiner Reise noch nicht gesehen. Mit der Hoehe hatte ich keine Probleme. Wusste vorher gar nicht, dass es eine Hoehenkrakheit gibt. Aber ich komme ja auch von der Kueste! ;-)
Von Nordchile
Das ganz allein Reisen klappt auch sehr gut. Bin selbst ueberrascht. Lerne aber auch immer wieder Leute kenen, auf den Touren oder im Hostel, so dass ich jeden Tag Kontakt habe. ;-)

Samstag, 14. März 2009

Die letzte Reise beginnt...

Nachdem ich ja nach der 1. Woche so begeistert war von dem Spanischkurs, wurde meine Begeisterung in der 2. Woche ein bisschen gedaempft. Habe eine komplett neue Gruppe bekommen und vormittags eine neue Lehrerin. Die Gruppe war an sich ganz in Ordnung. Eine total nette franzoesischsprachige Schweizerin, Jean-Marie. Eine Brasialianerin, Erica, die nur portugiesisch gesprochen hat. Aus Hoeflichkeit und vor allem Unfaehigkeit, Spanisch zu sprechen, haben wir in den Pausen denn meist geschwiegen. Sie ist 26 und mit einem Chilenen verheiratet und sehr religioes. Sie hat jeden Tag kleine Ueberraschungen zum Essen mitgebracht. Hab bis zum Schluss nicht so richtig verstanden, wieso. Sie kannte uns ja kaum und es hat auch niemand anderes mal was mitgebracht. Dann war da noch Miranda, eine 34-jaehrige "Kuenstlerin" aus New York. Ihre einzige positive Eigenschaft war, dass sie noch schlechter war in Spanisch als ich. Zu guter Letzt Jan, ein 18-jaehriger Suedafrikaner, der aber seit 4 Jahren in Chile lebt. Dementsprechend gut war sein Spanisch. Und unsere Lehrerin hat sich leider komplett an ihm, statt an Miranda und mir orientiert. Das war manchmal ein bisschen frustrierend. :-( Wo wir bei meinem Hauptaufregungspunkt der letzten Woche waeren: unsere Lehrerin Roxana. Sie war unmoeglich! Eine totale Diva! Staendig hat sie nur von sich erzaehlt. Und denn immer den Kopf in den Nacken geworfen beim Lachen oder sich verschaemt die Hand vor den Mund gehalten, wenn sie was Unverschaemtes gesagt hat. Ganz schlimm! Am letzten Tag hatten wir denn voellig ueberraschend einen sehr attraktiven maennlichen Lehrer als Vertretung. Leider zu spaet fuer mich!
Von Santiago, Chile

Ansonsten hat mir die 2. Woche in Santiago besser gefallen. Brauchte ein bisschen, um mich einzuleben und auch mit meinen Mitbewohnerinnen warm zu werden. Jetzt bin ich sogar ein bisschen traurig, dass ich schon wieder weiterziehe. Freue mich aber auf das, was noch kommt.

Montag, 9. März 2009

Lernen macht Spass!

Ich bin total ueberrascht, wie viel ich in einer Woche Spanischunterricht schon gelernt habe! Noch besteht zwar ein riesiger Unterschied zwischen Theorie, was ich an Vokabeln schon weiss, und Praxis, was ich auf der Strasse frage (alles in Englisch!). Aber ich denke, das kommt noch. Habe ja noch eine Woche vor mir.
Bin auch ueberrascht, wie viel ich aus dem Franzoesischen noch behalten habe. Die beiden Sprachen sind naemlich echt ziemlich aehnlich.
Wir waren letzte Woche 3 Deutsche im Kurs. Unsere Lehrerin Luisa spricht bisschen Deutsch und bisschen Englisch. Sie ist ziemlich krass. Gleich am 2. Tag hat sie uns erzaehlt, dass sie einen Ehemann und einen Geliebten hat. Es hat einen Tag gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich es richtig verstanden hatte. Naiv, wie ich bin, dachte ich, sie hatte einen Ehemann, von dem sie getrennt ist und hat nun nur einen Freund. Aber nein! Ab April geht er zurueck nach Deutschland und die Stelle ist neu zu besetzen. Der Ehemann ist uebrigens eher ruhig und will keine zusaetzliche Freundin.
Der 2. Hammer war dann, als sie meinte, sie nimmt immer Antidepressiva, wenn sie lange weg war, um munter zu werden. Sie meinte, alle Chilenen machen das. Und generell sind die Chilenen das depressivste Volk in Suedamerika. Meine Mitbewohnerin, die hier Psychologie studiert und auch in der Praxis arbeitet, hat das zum ersten Mal gehoert... Was auch immer sie nimmt, der Unterricht macht Spass, ich komme gut mit und freue mich auf die naechste Woche.
Muchos Saludos!

Sonntag, 8. März 2009

¡Hola Sudamérica!

Bisher bin ich immer gen Osten gereist und habe Zeit verloren. Mit dem Flug nach Santiago habe ich alles wieder rausgeholt und sogar noch 4 Stunden gewonnen. Dadurch habe ich den 2. Maerz quasi 2mal erlebt. Mein Koerper war 4 Tage lang verwirrt, was Schlaf- und Essverhalten angeht. Mittlerweile ist alles in Ordnung.
Ich war ein bisschen beunruhigt, was die Lebensumstaende hier angeht, aber Santiago ist total modern. Wobei mich die Gebaeude teilweise an DDR-Staedte erinnern. Ein Typ aus Brandenburg hat das bestaetigt. Es ist nur viel mehr los! Auch unter der Woche gehen die Chilenen viel und lange aus. Es gibt viele nette Cafés und Bars. Innen ist alles bunt gestaltet und die Preise ziemlich guenstig. Das genaue Gegenteil von AUS und NZ, aber gefaellt mir besser. Nur das Essen ist nicht so der Hit und die Schokolade hier schmeckt ueberhaupt nicht.
Ansonsten sieht der durchschnittliche Chilene leider nicht aus wie ein heissbluetiger Latin Lover. Aber freundlich und charmant sind sie.

Seit ueber 5 Monaten bin ich das 1. Mal wieder fuer 2 Wochen an einem Ort. Hab mir ein Zimmer in einer WG gegoennt. Meine Mitbewohnerinnen sind aus Chile, Amerika und Holland und studieren bzw. arbeiten hier. Sie sind sehr nett und haben mir hilfreiche Tipps fuer meine weitere Reiseplanung gegeben. Durch die riesigen Entfernungen hier war das eine ziemliche Herausforderung. Bin nun sehr zufrieden mit meiner Route und freue mich auf den letzten Abschnitt.

Sonntag, 22. Februar 2009

Begeiseterung Neuseeland

Ich haette ehrlich nicht gedacht, dass ich so begeistert sein wuerde von Neuseeland! Es gehoert definitiv zu den absoluten Lieblingslaendern bisher. Es ist alles so ganz anders als in Australien. Die Tierwelt ist allerliebst und die Landschaft unglaublich. Kann ich als Urlaubsziel nur empfehlen! :-) :-)
Da ich fast jeden Tag woanders bin, habe ich keine Reisepartner. Es ist echt mal schoen, ganz alleine zu sein (erst mit dem Kajak, jetzt hier, ich hoffe nur, ich mutiere nicht zum Menschenfeind!) und ich lerne im Bus, im Hostel und bei den Ausfluegen immer wieder Leute kennen. Habe in Greymouth ein Maedchen wieder getroffen, das ich in Australien kennen gelernt habe. Sie ist Vietnamesin mit hollaendischem Pass und wurde bei der Einreise in Auckland 6h festgehalten, weil man sie verdaechtigt hat, professionelle Drogenschmugglerin zu sein. Es ging wohl so weit, dass sie sich komplett nackt ausziehen musste. Hab schon mehrfach gehoert, dass die Kontrollen richtig streng sind. Sie ist mittlerweile weiter nach Japan, weil sie nur weg wollte.
Gestern habe ich eine Schweizerin kennen gelernt, die, ohne ein Wort Englisch zu sprechen, nach NZ gekommen ist, einen 2-monatigen Sprachkurs gemacht hat und nun 2 Monate alleine rumreist. Sehr mutig!
Von Neuseeland

Volles Programm!

Gleich am Anfang habe ich eine Sonnenuntergangskajaktour gebucht. Ich war ein bisschen veraengstigt, weil es nur Einerboote gab. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass das viel mehr Spass macht als im Zweierboot. Man lenkt dann mit den Zehen. Und durch meine Fahrpraxis in Australien war das kein Problem! Da ich bisher immer vorne sass im Zweier, hatte ich (misstrauisch, wie ich ja nun mal bin) immer das Gefuehl, mein Hintermann wuerde nix machen. Wahrscheinlich war es tatsaechlich so, denn ich war alleine ziemlich schnell. Einer ist sogar gekentert. Dabei war es nun wirklich nicht sooo windig. Es war richtig schoen mit den Bergen und Gletschern im Hintergrund, die sich im Wasser gespiegelt haben.
Von Neuseeland

Am naechsten Tag bin ich dann auf den Gletscher Franz Josef geklettert. Fuer mich Fischkopf sind die Berge einfach nur atemberaubend! Zwischenzeitlich sassen wir 20 Minuten in einer Gletscherspalte fest, weil der Ausgang versperrt und der Guide einen neuen Weg hacken musste. Ich war komplett nass und hatte seit Ewigkeiten das 1. Mal taube kalte Fuesse. Am naechsten Tag (und am uebernaechsten Tag und am Tag danach... ;-)) hatte ich den Muskelkater meines Lebens. Ich kam wirklich kaum die Stufen aus dem Bus runter. Aber es war trotzdem toll! Hab mir schon vorgenommen, in Argentinien Ice-Climbing auszuprobieren.
Von Neuseeland

Das absolute Highlight bisher war meine Wildlife-Tour in Dunedin. Es hat in Stroemen geregnet und ich habe hart mit mir gekaempft, ob ich statt dessen nicht lieber die Cadbury-Schokoladenfabrik besuchen soll. Aber es hat sich gelohnt! Ich habe Baby-Pelzrobben gesehen, die wie kleine Hunde rumgetollt haben. Und kuessende Pinguine, die von einem Seeloewen gejagt wurden, der aber nur einen anderen Seeloewen zum Spielen gesucht hat. ALLERLIEBST!!!
Mit dabei waren auch 2 uebereifrige amerikanische Studentinnen, die den Guide dermassen belaestigt haben. Allerdings nicht, weil sie an ihm interessiert waren (was ich durchaus verstanden haette, er sah naemlich ziemlich gut aus). Nein, sie wollten wirklich wissen, welcher Vogel welches Geraeusch macht. Einige Fragen konnte er gar nicht beantworten und ich vermute, manchmal hat er sich Antworten ausgedacht. ;-)
Von Neuseeland

Samstag, 14. Februar 2009

Ganz entzueckt von Neuseeland

Ich bin erst einen Tag hier und schon ganz begeistert! Am Flughafen wurden meine Rucksaecke von Beagle-Hunden beschnueffelt, die nach Essen gesucht haben. Allerliebst! Haben bei mir natuerlich nix gefunden (s. letzten Blog-Eintrag! ;-)). In meiner Verwandschaft gibt es ja Beagle-Besitzer, die koennten sich hier niederlassen und eine Zucht fuer den Zoll aufmachen. Muss ich mal vorschlagen...
Man sieht hier ganz viele kraeftige Maori arbeiten. Die Aborigines hatten meist sehr, sehr duenne Beine und einen rundlichen Koerper. Die Maori erinnern eher an Sumo-Ringer. ;-) Aber sie arbeiten! Freundlich sind auch alle und die Leute tragen Trekkingsachen, niemand ist aufgetakelt, so dass ich mich in meinen Sachen auch sehr wohl fuehle.
Ich mutiere ausserdem zum Aktivurlauber. War heute 1,5 Stunden wandern bzw. fast klettern. Es war sehr steil! Habe mir erneut den Zeh gestossen. Bin letztens auf der Tour in Australien ohnmaechtig geworden, nachdem ich mir den Zeh richtig doll gestossen hab und es geblutet hat. Das war ein bisschen unangenehm vor den Mitreisenden, weil es nicht wirklich stark geblutet hat. :-( Heute hat es wieder geblutet, aber habe das erst gemerkt, als ich schon vergessen hatte, dass ich mich gestossen habe und so blieb ich bei Bewusstsein. ;-) Morgen mache ich eine Kajak-Tour und uebermorgen einen ganzen Tag Gletscher-Walk. Freue mich schon!

Brechen mit Traditionen

Bisher habe ich mir am Flughafen von meinem restlichen Geld in Landeswaehrung immer Schokolade geholt. Schliesslich wusste ich nie, was mich diesbezueglich im naechsten Land erwartet. ;-)
In Australien habe ich jedoch so viel Suessigkeiten gegessen, dass ich das Gefuehl hatte, mindstens 20 Kilo zugenommen zu haben. Mittlerweile habe ich mich im Ganzkoerperspiegel gesehen, auch von hinten!!!, und es ist weniger schlimm als gedacht. Sachen passen auch alle noch. Aber mein Koerper hat einfach danach verlangt! Kein Wunder nach der langen Abstinenz in Asien. Und meine Mama sagt immer, der Koerper nimmt sich, was er braucht. Jedenfalls war ich denn doch bisschen besorgt und habe mir vorgenommen, mich gesuender zu ernaehren. Von meinem letzten Geld habe ich mir in Sidney statt dessen ein Spanisch-Phrasebook geholt. Habe ganz strebermaessig den ganzen Flug ueber schon alles studiert. Weiss jetzt, was "Wo sind die Toiletten?" heisst und die wichtigsten Grammatikregeln im Spanischen. Schliesslich geht es in 2 Wochen nach Suedamerika und ich moechte nicht die schlechteste Anfaengerin im Anfaenger-Kurs sein. ;-)
Meine restlichen Muenzen habe ich dann Unicef gespendet!!!

Donnerstag, 12. Februar 2009

Neuseeland ich komme

Morgen frueh geht es weiter nach Neuseeland. Habe einen Hop-on-Hop-on-Bus gebucht, damit ich moeglichst viel vom Land sehe, weil mir gesagt wurde, dass 2 Wochen viel zu wenig sind. Werde wieder ganz alleine sein, aber nachdem ich in Australien so viele nette Leute getroffen habe, bin ich zuversichtlich. :-)
Ansonsten bin ich nicht sooo traurig, Australien zu verlassen. Landschaftlich war es unheimlich schoen. Aber die Staedte ausserhalb von Sidney, Melbourne und Adelaide waren einfach nicht mein Ding. Gleichzeitig hatte ich hier das erste Mal Heimweh, wahrscheinlich weil das Leben hier so aehnlich ist wie bei uns, ich aber einfach nicht die Moeglichkeit habe zu leben wie zu Hause. Und deswegen bin ich ja auch nicht weggefahren. ;-) Ausserdem ist das Wetter einfach zu extrem. Hitze, Regen, Sturm in diesem Masse ist zu viel fuer mich.

Mittwoch, 11. Februar 2009

On Tour in Australien

Obwohl sich einige Leser hier ja ueber meine Fahrkuenste lustig gemacht haben, moechte ich trotzdem erwaehnen, dass wir das Auto ohne neue Beulen, Kratzer oder Steinschlaege zurueckgegeben haben und nix nachzahlen mussten!

Fuer danach hatte ich vorher schon Touren gebucht, um so viel wie moeglich von Australien zu sehen. Mareike hat sich angeschlossen, weil ich so eine nette Reisebegleitung war. ;-) Von Cairns ging es dann nach Alice Springs (genau in der Mitte von Australien). Es war einfach nur heiss (ueber 40 Grad), aber eine trockene Hitze, also bisschen angenehmer als an der Ostkueste vorher. Und Fliegen, ueberall Fliegen, die in Nase, Ohr und Augen geflogen sind. Daher die Netze! Man wurde sofort gewarnt, dass man nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr raus soll alleine wegen den Aborigines. Es war irgendwie ziemlich traurig, weil sie immer nur in Gruppen in Parks rumgesessen haben und oft betrunken waren. Man hat sie auch nie irgendwelche Arbeiten verrichten sehen.
Central Australia

Von Alice Springs ging es dann fuer 3 Tage ins Outback, um Ayer's Rock, die Olgas und King's Canyon zu erkunden. Unsere Gruppe war toll. Der Guide war bisschen genervt. Spaeter hat sich rausgestellt, dass er den Durchfall seines Lebens hatte. Aber das konnte ja keiner ahnen. Wir hatten trotzdem eine schoene Zeit. Ich war unter den einzigen 5, die bei ueber 50 Grad und Nachmittagssonne Ayer's Rock komplett umrundet haben. Es sah aus wie auf den Postkarten. Ganz oft denkt man ja, wenn man irgendwo ist, dass das geschickt fotografiert wurde, aber dort war es einfach nur beeindruckend. Und die Wolken waren ein Traum. Wie Zuckerwatte! Nachts haben wir dann draussen unterm Sternenhimmel geschlafen. Was sogar ein bisschen gefaehrlich war, weil da so Tiere rumliefen (komme jetzt nicht auf den Namen und kann niemanden fragen, die waren jedenfalls gefaehrlich). Zum Abschluss habe ich denn Kaenguruh-Steak probiert und es war sehr lecker! :-)
Die naechste Tour ging mit dem Bus von Alice Springs nach Adelaide. Mit Zwischenstop in Coober Pedy, wo die Menschen unterirdisch wohnen, weil es so heiss ist. Wir haben denn eine Nacht da geschlafen und es war wirklich angenehm kuehl. Ich war aber so muede, nachdem wir vorher jeden Tag um 4.30 Uhr aufgestanden und stundenlang gewandert und geklettert sind, dass ich ueberall haette schlafen koennen. Habe auch fast die ganze Busfahrt verschlafen.
Von Bilder Australien (Mareike+Kurt)

Wir haben denn unterwegs 2 nette deutsche Maedels kennen gelernt und noch eine schoene Zeit in Adelaide und Melbourne gemeinsam gehabt. Man lernt zwar unheimlich viele Leute kennen, aber oftmals hat man sich irgendwann nix mehr zu sagen. Mit denen war es total nett. Haben schon eine Tour in Deutshcland geplant.
Von Great Ocean Road, Australien

Karen und ich haben denn auch gemeinsam die Great Ocean Road-Tour gemacht. DIe Landschaft war einfach ueberwaeltigend. Wieder wie auf der Postkarte! Die Gruppe war nicht so berauschend. Lauter Asiaten, die nicht mit uns gesprochen, aber jeden Stein fotografiert haben. Und unser Guide Bernie war Deutschen gegenueber sehr negativ eingestellt. Wir hatten aber trotzdem unseren Spass! :-)

Sonntag, 1. Februar 2009

Die geborene Autofahrerin

Ich habe ganz vergessen, von meinen Fahrkuensten zu berichten! :-) Die erste Tour zur Schildkroetennachtwanderung war zugegebenermassen ein bisschen holprig. Mareike brauchte danach erstmal 10 Minuten, um sich wieder zu beruhigen. Angeblich, weil sie solche Angst hatte. Dabei bestand zu keinem Zeitpunkt die geringste Gefahr. Es hat aber auch nicht wirklich geholfen, dass wir uns gleich verfahren haben. Aufgrund ihrer leichten Links-Rechts-Schwaeche und fehlender Kartenlesefaehigkeiten. ;-)

Naja, sie hat mich dann am naechsten Tag trotzdem wieder hinters Steuer gelassen und ich wurde immer besser. Seit der Fahrschule war meine groesste Angst ja, mit entgegen kommenden Autos zusammen zu stossen und die Spur falsch einzuschaetzen. Damit habe ich nun keinerlei Probleme mehr. Wenn es auf der linken Seite sofort ins Feld oder steil bergab geht und rechts Autos kommen, lernt man schnell, wo man fahren muss. Zum Schluss bin ich sogar richtige Serpentinen gefahren, mit starker Steigung. Berg anfahren ist nun auch kein Problem mehr! ;-) Auch der Linksverkehr hat mir nix ausgemacht. Hoechstwahrscheinlich weil ich seit 1,5 Jahren nicht mehr selbst gefahren bin auf der rechten Seite... Es hat auch geholfen, dass Mareike und ich einen aehnlichen Fahrstil hatten. Sie hat denn sogar geschlafen, wenn ich gefahren bin. Blindes Vertrauen! Noch bin ich nicht perfekt (aber so gut wie!). Es gibt lediglich leichte Defizite beim Parken und beim rueckwaerts lenken. Trotzdem kann mir nach meiner Rueckkehr jeder sein Auto anvertrauen oder mich als Fahrerin engagieren!!!

Freitag, 23. Januar 2009

Faszination Australien

Je hoeher wir nach Norden kommen, desto verlassener werden die Staedte. Es ist unglaublich, wie riesige Supermaerkte und wie viele Geschaefte es in Orten mit weniger als 10.000 Einwohnern gibt. Ab 16 Uhr ist dann alles dicht und menschenleer auf der Strasse. Ich vermisse, deutsche Cafes!
Von Queensland, Australien

Was jedoch total beeindruckend hier ist, sind Tier- und Pflanzenwelt. Haben eine Nachtwanderung mitgemacht, wo wir Schildkroeten beim Eierlegen beobachtet haben. Allerliebst! Dann haben wir einen Wildlife Park mit freien Kaenguhrus und Koalas besucht! Noch viel allerliebster!! Das Schnorcheln am Great Barrier Reef war unvergesslich. Nur Nemo war nicht da! ;-) Und die Straende sind traumhaft. Ich habe auch das Gewfuehl, dass die Menschen hier trotz Massentourismus grossen Wert darauf legen, die Umwelt zu schuetzen.
Von Queensland, Australien

Leider ist es mittlerweile so heiss, dass wir zu nix mehr in der Lage sind. Auch der Regen, der ab und zu faellt, bringt keinerlei Abkuehlung. Hinzu kommen Muecken und Stingers, so eine Art Feuerquallen, nur viel gefaehrlicher. So kann man nicht mehr ueberall baden.
In 3 Tagen geht es zum Ayers Rock, da wird es vermutlich nochmal viel, viel heisser und dann fahre ich in den hoffentlich kuehlen Sueden.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Das Leben im Van

Einen Camper zu mieten war die beste Idee ueberhaupt hier in Australien. Wobei ich heute erst meine 1. Fahrstunde haben werde. Bisher war ich fuers Kartenlesen und die Routenplanung zustaendig. Mareike war ein bisschen veraengstigt, mich ans Steuer zu lassen, nachdem ich erzaehlt habe, dass ich 1,5 Jahre nicht gefahren bin. ;-)
Queensland, Australien

Am 2. Tag hatten wir gleich eine Panne und hatten die Nacht vorher eine Verwarnung wegen Wildcampen bekommen, aber es ist trotzdem total lustig. Es macht Spass, anzuhalten, wo man will, selbst zu kochen und sogar abzuwaschen. :-) Nachdem ich bisher hier fast jede Nacht woanders geschlafen habe, ist es schoen, wieder eine Art "Zuhause" zu haben. Zumindest fuer 18 Tage. ;-) Wir haben bisher auch jeden Abend Leute kennen gelernt, so dass wir uns nicht auf die Nerven gehen.

Dienstag, 13. Januar 2009

Halbzeit

Es ist Halbzeit! Unglaublich! Einerseits kommt es mir vor, als waere ich gerade erst weg. Andererseits ist so viel passiert in den letzten 3,5 Monaten. Ich habe so viel erlebt und gesehen. Habe vorher gedacht, dass es viel schwieriger wird und ich vielleicht gar nicht die ganze Zeit "durchhalte". Es macht aber immer noch Spass und ich bin so froh, dass ich nicht im kalten und dunklen Deutschland bin. ;-) Gleichzeitig freue ich mich auch schon auf Zuhause und den Neuanfang. Gerade weil hier in Australien vieles so aehnlich ist wie bei uns vermisse ich manchmal bestimmte Dinge. Aber ich weiss jetzt schon, dass sich der Alltag schnell genug wieder einstellen wird und geniesse die Freiheit hier in vollen Zuegen.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Das Abenteuer kann beginnen...

Die Staedte in Australien sind im Prinzip wie bei uns oder in den USA und England. Nur das Wetter und die Straende sind richtig toll! Ich war nicht enttaeuscht, aber hatte mir das Land doch anders vorgestellt. Bin bisher allerdings auch immer mit dem Bus oder Zug von einem Ort zum naechsten gefahren. Habe jetzt eine Deutsche getroffen und wir haben ganz spontan (ca. 30 Minuten nach unserem Kennenlernen) beschlossen, ab Samstag einen Wicked Camper Van zu mieten. Freu mich total und hoffe, es klappt alles wie geplant! Dann wuerden wir am 10. Januar von Brisbane nach Cairns aufbrechen. Man schlaeft auch in dem Auto, hat eine kleine Kueche drin und kann halt stoppen, wo man will. Abenteuer pur! Und ich lerne vielleicht endlich richtig Autofahren... ;-)
NSW, Australien

Montag, 5. Januar 2009

Australien - Eingewoehnungsphase abgeschlossen

Sidney hat mir als Stadt gleich gefallen. Wenn ich an das Feuerwerk denke, bekomme ich sofort Gaensehaut. Trotzdem war es eine ziemliche Umstellung, nach 6 Wochen Asien wieder in der "Zivilisation" zu sein. Anfangs hatte ich in Sidney das Gefuehl, es gibt nur perfekte, braun gebrannte, junge Leute. Ich kam mir irgendwie bisschen fehl am Platz vor. :-( Ausserdem waren alle Leute, die ich kennen gelernt habe, gerade mit der Schule fertig und hoechstens 20.
Habe Sidney dann Richtung Norden verlassen und bei genauerem Hinsehen festgestellt, dass die Menschen hier auch nicht perfekt sind. ;-) Die ersten Tage als Alleinreisende haben ganz gut geklappt. Es ist zwar ein komisches Gefuehl, irgendwo anzukommen und niemanden zu kennen. Doch nach und nach sieht man, dass mehrere alleine unterwegs sind. Hab mittlerweile sogar schon ein paar Leute getroffen, die aelter waren als ich! Und ein Hostel habe ich verlassen, weil mir meine Reisebekanntschaft so auf die Nerven gegangen ist. Ich bin zwar ein bisschen naiv, aber bei ihr habe sogar ich gemerkt, dass sie mir Geschichten erzaehlt. Sie war auch erst 19...
Sidney, Australien