Samstag, 18. April 2009

Gut gelandet - Abschlussbericht

Nach einem recht entspannten Flug bin ich gestern Abend wieder gut in Duesseldorf gelandet. Auch wenn es vielleicht nicht so offensichtlich war, habe ich mich sehr gefreut, dass meine Mama und Pia mich abgeholt haben!!! :-)
Die beiden meinten, ich haette mich kein Stueck veraendert (bin nicht wirklich sicher, ob sie das positiv sehen...). Ich freue mich, wieder zu Hause zu sein und habe schon eine To-Do-Liste fuer die naechsten Wochen gemacht (ganz die Alte also! ;-)), damit ich nicht in ein Loch falle. Mir ist bewusst, dass die letzten Monate unglaublich aufregend waren, weil ich so viel gesehen, erlebt und so viele neue Menschen kennen gelernt habe und dass das erstmal vorbei ist. Trotzdem werde ich versuchen, etwas von dem Lebensgefuehl zu behalten.

Es hat mir grossen Spass gemacht, in meinem Blog meine Erlebnisse mitzuteilen und Fotos zu zeigen und ich freue mich, Euch alle wieder zu treffen!

Buenos Aires, Argentinien

Iguazu, Argentinien

Mittwoch, 15. April 2009

Aufregung am vorletzten Tag

Nachdem ich ueber Ostern die schoensten Wasserfaelle der Welt in Iguazu besucht habe, bin ich gestern zurueck nach Buenos Aires gekommen.
Ich hatte von Anfang an so ein Gefuehl, dass noch etwas passieren wuerde... Hatte von so vielen Leute gehoert, die hier beklaut worden sind. War deshalb die ganze Zeit supervorsichtig und habe nie meine Kreditkarte oder meinen Pass irgenwo mit hingenommen und immer meine Tasche festgehalten in der U-Bahn. Heute bin ich denn nach La Boca gefahren. Der Lonely Planet hat gesagt, man soll auf keinen Fall die Touri-Strassen verlassen, weil es sehr gefaehrlich ist und nix zu sehen gibt. Aber ich dachte, es ist hellichter Tag, es sind ueberall Leute, wird schon nix passieren und ich wollte noch paar Fotos machen.
Ploetzlich kamen denn 2 Typen von hinten, der eine hat meinen Hals umklammert und mir sein Messer vors Gesicht gehalten. Der andere hat erst meine Kamera weggerissen. Und denn meine ganze Tasche. Danach sind sie weggerannt. Ich war ziemlich erschrocken, aber nicht wirklich veraengstigt. Irgendwas stimmt mit meinem Angstgefuehl nicht, weil ich ja sonst staendig Panik habe. Jedenfalls war mein einziger Gedanke, als das passiert ist, ich moechte mein Buch behalten (Paullina Simon: Tully)! Ein paar nette Arbeiter, die die ganze Szene beobachtet hatten, haben mir denn hinterher gesagt, wo die Typen lang sind. Bin da lang gegangen, in der Hoffnung, dass sie meine Tasche mit den Sachen, die sie nicht brauchen (mein Buch!!!) wegschmeissen wuerden, aber hab nix gefunden. Waren umgerechnet 20 Euro, mein Personalausweis, das Buch und meine blaue Jacke in der Tasche. Also nix Wichtiges.
Bin denn zur Polizei, weil ich gedacht habe, dass ich ein Protokoll brauche fuer meine Versicherung (wobei ich nicht wirklich sicher bin, ob ich dafuer eine habe) und weil ich ja Geld brauchte, um zum Hostel zu kommen. Ein einziges Drama, ich kam mir vor wie bei Police Academy. In diesem Moment waere es schoen gewesen, wenn meine Spanischkenntnisse ein bisschen besser waeren... Aber egal. Statt Geld fuer den Bus haben sie mir denn nur das Dokument gegeben, was ich dem Busfahrer zeigen sollte. Ich bin natuerlich an einen Busfahrer geraten, der die Polizei hasst und keinerlei Verstaendnis fuer diese Massnahme hatte, aber letztlich hatte er denn doch Mitleid mit mir (da war ich denn schon den Traenen nahe!) und mich nach Hause gefahren.

Montag, 6. April 2009

5 Tage Extrem-Hiking

Schon beim Planen meiner Suedamerika-Tour hatte ich mir fest vorgenommen, dass ich das W, eine Trekkingroute im Nationalpark Torres del Paine (ca. 80km in 5 Tagen), machen wuerde. Nachdem ich auf dem Schiff schon eine Gruppe von Gleichgesinnten gefunden hatte, musste wir nur noch Verpflegung und Ausruestung organisieren. 6 Leute sind dafuer definitiv zu viele! Nachts um 1 waren wir fertig mit unserer Packing-Party. Am naechsten Morgen um 7 gings los. Ich hatte immer noch leise Zweifel, ob ich das schaffen wuerde. Bin zwar viel gewandert waehrend meiner Reise, aber 5 Tage, mit Uebernachtung im Zelt und schwerem Gepaeck... Es ging jedoch alles gut. Hab nicht mal Muskelkater, nur meine Fuesse sehen ganz schlimm aus. Und vorlaeufig habe ich erstmal genug von maennlichen Reisepartnern! War aber auch ganz angenehm, weil ich weder das Zelt tragen noch beim Aufbauen helfen musste. Kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so gefroren habe. Musste mit Schal, Muetze, Handschuhen und Kleidung schlafen und war immer noch kalt.
Torres del Paine, Chile

Alles in allem war es ein schoener Ausflug. Und ich bin ziemlich stolz auf mich, dass ich das geschafft habe. Mein Rucksack ist toll! Nochmal vielen Dank an die lieben Kollegen! Moechte nach meiner Rueckkehr auf jeden Fall weiter Ourdoor-Sportarten betreiben und Klettern ausprobieren.

Noch 10 Tage!!!

Auf grosser Kreuzfahrt

Sozusagen als Abschiedsgeschenk meiner Reise habe ich mir eine 4-taegige Kreuzfahrt gegoennt, durch Kanaele, offenen Ozean und vorbei an Gletschern. Der Preis war nicht ohne, das Schiff jedoch dennoch nicht wie die MS Europa (ich stehe dazu, ich bin Traumschiff-Fan und ziehe es definitiv dem Tatort vor!). Unser Schiff ist fuer 350 Passagiere ausgelegt, da mittlerweile Nebensaison ist, waren wir nur 25. Es waren aber trotzdem dermassen extreme Persoenlichkeiten dabei, dass ich nicht wissen moechte, wie es mit der 10-fachen Zahl an Passagieren ist.
Wie ueberall gab es viele Backpacker, so dass ich gleich eine Gruppe fuer den Torres del Paine (Nationalpark, Bericht folgt in Kuerze) gefunden habe. So langsam habe ich aber auch genug von den immer gleichen Gespraechen: Wo warst Du schon? Wo gehst Du noch hin? Warum reist Du?... Insgesamt war es trotzdem eine nette Gruppe und dank einiger Charaktere hatten wir immer was zu lachen und zu laestern. Die Wartezeit zwischen den Mahlzeiten (es ist wirklich so, man wartet permanent aufs naechste Essen) haben wir damit verbracht, saemtliche Personen durchzuhecheln. Die tatsaechlichen Geschichten waren dann meist viel weniger spannend als unsere Vermutungen.
Navimag, Chile

Ob ich seekrank werde, weiss ich immer noch nicht. Habe naemlich im entscheidenden Moment eine Tablette genommen. Eigentlich sollte die Fahrt auf rauer See im Pazifik nachts sein. Aber weil der Wind zu stark war, mussten wir umdrehen und im Kanal auf besseres Wetter warten. Dadurch sind wir erst mit 24-stuendiger Verspaetung angekommen. Der Seegang war auch am naechsten Morgen noch so stark, dass beim Fruehstueck saemtliche Stuehle, Tische (mitsamt Essen und Personen) umher geflogen sind. Einige lagen den ganzen Tag in der Kabine oder hatten richtig Angst. Mir gings gut, ich fand´s nur aufregend, aber ich komme ja von der Kueste!

Dienstag, 17. März 2009

Total beeindruckt von Nordchile

Ehrlich gesagt habe ich den Norden Chiles nur in meine Reiseplanung aufgenommen, weil ich dachte, wenn ich schon mal hier bin... Hatte keinerlei Erwartungen, da alle immer nur vom kleinen Sueden oder Patagonien schwaermen. Bei der Ankunft in Calama war ich denn nicht wirklich ueberrascht. Es ist eine nicht wirklich schoene, recht dreckige Stadt. Meine Unterkunft hat mich denn stark an Indien erinnert. War positiv von mir ueberrascht, wie wenig mir das ausgemacht hat. War aber auch nicht dreckig, nur sehr, sehr einfach.
Nordchile

Am naechsten Tag bin ich denn weiter nach San Pedro de Atacama und das war denn Suedamerika, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist heiss und trocken hier (dank der Wueste). Es gibt massig Strassenkoeter (Ein Glueck, dass ich nur Angst vor Katzen habe!), kaum befestigte Strassen und viele Haeuser sind hinter einer Mauer. Was die Orientierung ziemlich schwierig macht, weil alles gleich aussieht. Am 1. Tag habe ich bspw. mein Hostel nicht mehr gefunden. :-(
Es gibt massig Touristen hier (aber nicht so wie auf Mallorca, sondern alles Backpacker) und noch mehr Reisebueros. Alle bieten aehnliche Touren zu aehnlichen Preisen, was die Entscheidung ziemlich schwer macht. Hab denn die mit englisch-spanischen Guides gewaehlt und war sehr zufrieden. Die Landschaft hier ist so beeindruckend! Es gibt alles: Mondlandschaft, Vulkane, Geisire, Berge mit Schnee, Lagunen. Habe ich so auf meiner Reise noch nicht gesehen. Mit der Hoehe hatte ich keine Probleme. Wusste vorher gar nicht, dass es eine Hoehenkrakheit gibt. Aber ich komme ja auch von der Kueste! ;-)
Von Nordchile
Das ganz allein Reisen klappt auch sehr gut. Bin selbst ueberrascht. Lerne aber auch immer wieder Leute kenen, auf den Touren oder im Hostel, so dass ich jeden Tag Kontakt habe. ;-)

Samstag, 14. März 2009

Die letzte Reise beginnt...

Nachdem ich ja nach der 1. Woche so begeistert war von dem Spanischkurs, wurde meine Begeisterung in der 2. Woche ein bisschen gedaempft. Habe eine komplett neue Gruppe bekommen und vormittags eine neue Lehrerin. Die Gruppe war an sich ganz in Ordnung. Eine total nette franzoesischsprachige Schweizerin, Jean-Marie. Eine Brasialianerin, Erica, die nur portugiesisch gesprochen hat. Aus Hoeflichkeit und vor allem Unfaehigkeit, Spanisch zu sprechen, haben wir in den Pausen denn meist geschwiegen. Sie ist 26 und mit einem Chilenen verheiratet und sehr religioes. Sie hat jeden Tag kleine Ueberraschungen zum Essen mitgebracht. Hab bis zum Schluss nicht so richtig verstanden, wieso. Sie kannte uns ja kaum und es hat auch niemand anderes mal was mitgebracht. Dann war da noch Miranda, eine 34-jaehrige "Kuenstlerin" aus New York. Ihre einzige positive Eigenschaft war, dass sie noch schlechter war in Spanisch als ich. Zu guter Letzt Jan, ein 18-jaehriger Suedafrikaner, der aber seit 4 Jahren in Chile lebt. Dementsprechend gut war sein Spanisch. Und unsere Lehrerin hat sich leider komplett an ihm, statt an Miranda und mir orientiert. Das war manchmal ein bisschen frustrierend. :-( Wo wir bei meinem Hauptaufregungspunkt der letzten Woche waeren: unsere Lehrerin Roxana. Sie war unmoeglich! Eine totale Diva! Staendig hat sie nur von sich erzaehlt. Und denn immer den Kopf in den Nacken geworfen beim Lachen oder sich verschaemt die Hand vor den Mund gehalten, wenn sie was Unverschaemtes gesagt hat. Ganz schlimm! Am letzten Tag hatten wir denn voellig ueberraschend einen sehr attraktiven maennlichen Lehrer als Vertretung. Leider zu spaet fuer mich!
Von Santiago, Chile

Ansonsten hat mir die 2. Woche in Santiago besser gefallen. Brauchte ein bisschen, um mich einzuleben und auch mit meinen Mitbewohnerinnen warm zu werden. Jetzt bin ich sogar ein bisschen traurig, dass ich schon wieder weiterziehe. Freue mich aber auf das, was noch kommt.

Montag, 9. März 2009

Lernen macht Spass!

Ich bin total ueberrascht, wie viel ich in einer Woche Spanischunterricht schon gelernt habe! Noch besteht zwar ein riesiger Unterschied zwischen Theorie, was ich an Vokabeln schon weiss, und Praxis, was ich auf der Strasse frage (alles in Englisch!). Aber ich denke, das kommt noch. Habe ja noch eine Woche vor mir.
Bin auch ueberrascht, wie viel ich aus dem Franzoesischen noch behalten habe. Die beiden Sprachen sind naemlich echt ziemlich aehnlich.
Wir waren letzte Woche 3 Deutsche im Kurs. Unsere Lehrerin Luisa spricht bisschen Deutsch und bisschen Englisch. Sie ist ziemlich krass. Gleich am 2. Tag hat sie uns erzaehlt, dass sie einen Ehemann und einen Geliebten hat. Es hat einen Tag gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich es richtig verstanden hatte. Naiv, wie ich bin, dachte ich, sie hatte einen Ehemann, von dem sie getrennt ist und hat nun nur einen Freund. Aber nein! Ab April geht er zurueck nach Deutschland und die Stelle ist neu zu besetzen. Der Ehemann ist uebrigens eher ruhig und will keine zusaetzliche Freundin.
Der 2. Hammer war dann, als sie meinte, sie nimmt immer Antidepressiva, wenn sie lange weg war, um munter zu werden. Sie meinte, alle Chilenen machen das. Und generell sind die Chilenen das depressivste Volk in Suedamerika. Meine Mitbewohnerin, die hier Psychologie studiert und auch in der Praxis arbeitet, hat das zum ersten Mal gehoert... Was auch immer sie nimmt, der Unterricht macht Spass, ich komme gut mit und freue mich auf die naechste Woche.
Muchos Saludos!